Nach dem Decken, treten die Spermien ihre Reise Richtung Eizelle an. Schon allein der Deckakt verläuft bei den Hunden ungewöhnlich. Nach Abgabe des Spermas verhaken sich die Schwellkörper der Geschlechtsteile ineinander – die Hunde ‚hängen‘, sind untrennbar vereint. Das kann gut und gerne mal eine halbe Stunde gehen. Dabei wird, nach Abgabe der Spermien, Prostatasekret in die Hündin ‚gesprüht‘ und sorgt für ‚Rückenwind‘ bei den Spermien. Das erleichtert ihnen die 8cm lange Reise Richtung Eileiter. Die etwa zehn bis fünfzehn Eizellen sind – im Gegensatz zum menschlichen Pendant – nicht sofort nach dem Eisprung befruchtungsfähig. Sie reifen noch etwa zwei bis drei Tage im Eileiter nach. Treffen die Spermien zu früh ein, hängen sie sich an die Eileiterwand und können bis zu sieben Tagen ausharren, bis das Ei befruchtbar ist.

Vier bis sechs Tage nach dem Deckakt wandern die befruchteten Eizellen Richtung Gebärmutterhals. Parallel ist die Zellteilung schon im vollen Gange, bis sie ab dem 8. Tag als ‚Blastocyten‘ umfirmiert werden. Ab diesem Zeitpunkt läuft das Programm ‚Hund‘ in dem Zellhäufchen ab. Die Zellen fangen an sich voneinander zu unterscheiden und werden ihren einzelnen Aufgaben zugeordnet.

Endlich haben es die Blastozyten geschafft und sind in der Gebärmutter angekommen. Sie schweben nun etwas frei und unregelmässig in der Gebärmutter umher, bis sie sich gleichmässig in den Gebärmutterhörnern verteilen. Um sich weiter zum Embryo entwickeln zu können, schlüpft die Blastocyte aus ihrer sog. Glashaut. 

Die Einnistung in die Gebärmutter beginnt. Der Embryo ist nun fest mit der Mutter verbunden. An Mama angedockt tankt der Embryo Energie und die Entwicklung schreitet rasend voran. Die Organe beginnen sich auszubilden und die Herzchen fangen an zu schlagen.

Die Knospen der Extremitäten lassen sich erahnen und gleichzeitig entwickeln sich Rückenmark und Nervenstränge. Auch die ersten Tasthaare beginnen zu spriessen, Zehen und Krallen folgen. Der Embryo beginnt, sich auf die Fetalperiode vorzubereiten.

Die Organbildung ist abgeschlossen, die Fetalperiode beginnt. Zwar werden die Stoffwechselprodukte über die Plazenta ausgeschieden, jedoch starten die Nieren ihre Aktivität und kontaminieren das Fruchtwasser. Aus diesem Grund wachsen die Augen zusammen, um von der Kontamination keinen Schaden zu nehmen. Der Kopf setzt sich vom Rumpf ab und der Welpe lässt sich nun eindeutig erkennen. Ab ca. Tag 40 lassen sich bereits Geschlecht und Fellfarbe bestimmen.

Die Skelettbildung beginnt. Ab Tag 49 lassen sich schon erste Welpenbewegungen an Mamas Bauchdecke erahnen.

Endspurt! Die Welpen wachsen und gedeihen, um ein ideales Geburtsgewicht zu erreichen. Die Fellbildung ist abgeschlossen und Glykogen sammelt sich in der Leber an. Diese Energiereserve benötigen die Welpen, um die anstrengende Geburt gut meistern zu können. Ab Tag 56 sind die Welpen überlebensfähig, sollte es früh zu einer Geburt kommen. Langsam wird es eng in Mamas Bauch, die Bewegungen der Kleinen sind mittlerweile deutlich zu erkennen.

Die engen Platzverhältnisse verschlechtern die Sauerstoffversorgung der Welpen. Sie sondern Hormone ab, die den Geburtsvorgang einleiten. Meist werfen die Hündinnen um den 60. Tag. Die Welpen sind da!